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GEISTLICHES WORT
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herr-
lichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater voll Gnade und Wahrheit.
(aus Joh. 1)
Liebe Gemeindeglieder, liebe Leserinnen und Leser,
zum wievielten Male denken Sie über Weihnachten, über den Stall, über das Kind in
der Krippe nach, gehen Sie auf das Christfest zu?
Das Titelbild des Gemeindebriefes und die drei Sätze aus dem ersten Kapitel des Jo-
hannesevangeliums können uns dabei helfen. Doch irgendetwas ist anders an diesem
Text und an dem Titelbild.
Johannes berichtet nicht von dieser wundersamen nächtlichen Geburt im Stall zu
Bethlehem. Bei ihm finden wir keine himmlischen Heerscharen, die vom Himmel
herabsteigen und den Hirten auf den Feldern verkündigen: „Euch ist heute der Heiland
geboren!“
Johannes redet von Weihnachten auf eine andere Art und Weise. Und auch auf dem
Bild finden wir all´ die Dinge, die zu einer „echten“ Krippe gehören, nicht. Das Bild zeigt
uns angedeutet einen Säugling, „in Windeln gewickelt“. Und vom ihm geht in Form
einer Kerze Licht aus, das die Dunkelheit erhellt.
Für den Evangelisten Johannes wird das Wort, das von Anfang an bei Gott war, Fleisch.
Dieses Wort Gottes wird Fleisch und nimmt Wohnung unter uns. So wird der Schöpfer
der Welt selbst ein Teil dieser Welt, indem er in dem Kindlein von Bethlehem Mensch
wird. Und was bringt er uns?
Er, der selbst das Licht der Welt und das Leben ist, bringt Licht und Leben für diese
Welt und für uns Menschen.
Nun werden Sie gleich diese Andacht zu Ende gelesen haben.
Es gäbe noch so viel zu sagen über die Krippe, den Stall, die Hirten auf dem Felde und
die Engelchöre. Johannes hat es am Beginn seines Evangeliums auf seine Art und
Weise getan: Und auch die Worte des Johannes sind nur ein Versuch, das unfassbare
an Weihnachten in Worte zu fassen:
Gott wird Mensch – für dich!
Und dadurch wird dein Leben hell – auch wenn es manchmal dunkel um dich herum
ist. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete, helle Advents- und Weihnachtszeit.
Pastor Dieter Garlich