Die Barbara-Kirchengemeinde Strackholt ist ein rund 2000 Glieder umfassendes Ganzes, zu dem die Ortsteile Strackholt, Fiebing, Voßbarg und Zwischenbergen zählen. Im Zentrum steht die knapp 800 Jahre alte Barbara-Kirche, ein ursprünglich einschiffiger spätromanischer Backsteinbau, der im 19 Jahrhundert infolge der Erweckung zwei Erweiterungen erfuhr, so dass sich die heutige Kreuzform ergab. Eine lebendige Gemeindearbeit zeichnet unser Gemeindewesen aus. Die Kirche ist in den Sommermonaten

vom 01.04.     bis zum 30.09.
von 10-17 Uhr

geöffnet.

Geschichte

Die Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. In ihrer ursprünglichen Form war sie ein rechteckiger Saalraum. Sie gehört als romanischer Bau zu dem Stil, der sich in Ostfriesland mehrfach wiederholt. Charakteristisch für die damaligen Dorfkirchen ist die Ostapsis, die hier in Strackholt später angebaut wurde. Alle Bauten dieser Art waren in drei Jochen mit Steingewölben ausgerichtet. In den Ostecken, im inneren der Kirche, weisen Mauervorsprünge noch auf eine solche Bauweise hin. Auch der freitragende Dachstuhl ist in ganzer Länge für den Gewölbebau ausgerichtet.

 

Der Grundriss der Apsis,(runder Vorbau), ist hufeisenförmig und innen oben mit einer gemauerten Halbkuppel geschlossen. In dieser befinden sich lateinische Inschriften aus dem 15. Jahrhundert. Diese dokumentieren einen Überfall auf Strackholt durch den Grafen Gerd aus Oldenburg im Jahre 1473, wobei auch die Kirche ausgeraubt wurde. Die drei kleinen rundbogigen Apsisfenster sind noch ursprünglich. Am Mittelfenster wurden 2008 noch Teile einer Ornamentumrahmung aus dem Mittelalter freigelegt.

 

Im unteren Bereich der Apsiswand findet man innen im Scheitel ein Sandsteinbecken mit Ausguss. Dieses nutzte man im Mittelalter bei der Messe für rituelle Handwaschungen. Links und rechts, in den kleinen Nischen, wurden Krüge mit Wasser und Wein aufbewahrt. Weitere Wandnischen befinden sich in der Südwand des Chorraumes und der Apsis. Die kleinste davon gilt als Hagioskop und war früher nach außen geöffnet. Die Trennung zwischen Chorraum und Apsis bilden der Flügelaltar von 1654 und die Triumphkreuzgruppe. Auf dem Orgelboden hängt der älteste Kronleuchter mit Doppeladlerkopf-Bekrönung. Dieser Leuchter wurde am 2.August 1719 von einer Familie aus Strackholt der Kirche als Geschenk übergeben. Der Taufstein von 1280, die Orgel von 1799 sowie die Rokokokanzel von 1801 sind weitere wertvolle Sehenswürdigkeiten.

 

Die schlichte Form der Fassade erlaubt keine genaue Zuordnung. Ursprüngliche romanische Gegebenheiten wurden im Laufe der Jahre, durch bauliche Aktivitäten öfter verändert. Durch den Anbau eines nördlichen und südlichen Querraums im 19.Jahrhundert, ging die frühere Form verloren. Die Strackholter Kirche wurde eine Kreuzkirche.